Zungenbrennen, auch als Glossodynie, Glossalgie oder chronisches orales Schmerzsyndrom bekannt, betrifft insbesondere Frauen zwischen 45 und 55 Jahren. Etwa jede sechste Frau in den Wechseljahren leidet unter diesem lästigen Phänomen, während Männer seltener betroffen sind. Neben dem brennenden Gefühl können Kribbeln, Jucken, Geschmacksstörungen und Mundtrockenheit auftreten.
Die Beschwerden starten oft morgens und intensivieren sich im Tagesverlauf. Lokalisiert im vorderen Teil der Zunge und am harten Gaumen, stellt das Burning Mouth Syndrom (BMS) eine Herausforderung für Patienten und Zahnärzte dar. Die Diagnose erfordert eine interdisziplinäre Herangehensweise mit Internisten, Gynäkologen, HNO-Ärzte und Psychologen.
Ursachen können vielfältig sein, von Zahnprothesen-Unverträglichkeiten bis zu scharfen Zahnkanten. Zahnpasten, Mundspülungen, Nahrungsmittel, seelische Belastungen und Medikamente wie ACE-Hemmer sind weitere potenzielle Auslöser. Die Behandlung gestaltet sich schwierig, da keine einheitlichen Richtlinien existieren. Eine ganzheitliche Betrachtung und die Zusammenarbeit mit verschiedenen Fachärzten sind entscheidend.
Mit Geduld und Mitarbeit des Patienten werden mögliche Ursachen ausgeschlossen und verschiedene Medikamente getestet. Die langwierige Natur dieser Erkrankung erfordert Ausdauer, doch in manchen Fällen verschwinden die Symptome auch spontan.