Etwa ein Viertel der Bevölkerung leidet unter Mundtrockenheit, einem oft unterschätzten, aber belastenden Gesundheitsproblem. Besonders Frauen und Menschen Ă¼ber 50 sind häufig betroffen. Diese Störung, auch als Xerostomie bekannt, entsteht, wenn die SpeicheldrĂ¼sen nicht genug Speichel produzieren, was zu einer unzureichenden Befeuchtung der Mundschleimhaut fĂ¼hrt. Ursachen fĂ¼r Mundtrockenheit können vielfältig sein.
Medikamentennebenwirkungen, insbesondere bei Psychopharmaka und bestimmten blutdrucksenkenden Mitteln, zählen dazu. Bei Krebspatienten kann Chemotherapie oder Bestrahlung im Kopfbereich die SpeicheldrĂ¼sen schädigen. Sogar Stress, Angstzustände sowie Krankheiten wie Diabetes, SchilddrĂ¼senerkrankungen oder Rheuma können Auslöser sein. Auch eine verstopfte Nase, die zur Mundatmung fĂ¼hrt, kann eine Mundtrockenheit auslösen.
Die Symptome reichen von Zungenbrennen Ă¼ber entzĂ¼ndete Mundschleimhaut bis zu Schluckbeschwerden. Doch es gibt wirksame Therapieansätze. In leichteren Fällen können zuckerfreie Bonbons oder Kaugummi die Speichelsekretion anregen. RegelmĂ¤ĂŸiges Trinken von Wasser oder Tee ist empfehlenswert.
FĂ¼r intensivere Fälle existieren kĂ¼nstliche Speichelersatzlösungen in Form von SpĂ¼lungen oder Sprays, die die Mundschleimhaut befeuchten und so die Mundtrockenheit lindern. Diese Produkte imitieren natĂ¼rlichen Speichel und sollten in Kombination mit guter Mundhygiene verwendet werden. Spezielle Zahnpasten unterstĂ¼tzen ebenfalls.
Es ist wichtig zu verstehen, dass die Begriffe "Mundtrockenheit" und "Xerostomie" nicht immer synonym verwendet werden. Während Xerostomie die subjektiv wahrgenommene Mundtrockenheit beschreibt, bezeichnet Hyposalivation die objektiv messbare, verringerte SpeichelflieĂŸrate. Mit Methoden wie der Sialometrie kann diese gemessen werden, um eine fundierte Diagnose und Behandlung zu ermöglichen.